LandFrauen erkunden den Spreewald
Studienfahrt der LandFrauenkreisverbände Bingen und Mainz
Vom 5. bis 9. Mai fuhren die rheinhessischen LandFrauen und auch einige Landmänner zu einer Bildungsreise in den Spreewald nach Cottbus. Federführend waren dabei die Kreisverbände Bingen und Mainz.
Nachdem sich alle Reisenden auf dem Rastplatz Reinhardshain bei rheinhessischem Frühstück für die Fahrt gestärkt hatten, ging es los Richtung Cottbus. Mit erfolgreichem, gastfreundlichem Einchecken im Hotel Lindner und gemeinsamen Abendessen fand der erste Tag seinen gemütlichen Abschluss.
Am nächsten Morgen führte uns die Reise nach Lübbenau, um mit Kähnen auf der Spree zum Freilandmuseum Lehde zu fahren. Unterwegs erzählte unser „Kapitän“ Geschichten über den Spreewald. Am Museum angekommen, reichte uns eine Dame in regionaltypischer Tracht Brot und Salz als Begrüßung. Sie nahm uns mit auf eine Zeitreise und führte uns durch die historischen Hofanlagen und dazugehörigen Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Wir bekamen einen Einblick vom Leben der Landbevölkerung im 19. Jahrhundert. Mit den Kähnen wieder zurück am Ausgangshafen, erwartete uns dort bereits ein Gästeführer, der uns durch die interessante und geschichtsreiche Lübbenauer Altstadt geleitete. Der Bus brachte uns anschließend nach Cottbus und jeder konnte individuell den Abend nach Lust und Laune gestalten.
Am darauffolgenden Tag empfing uns morgens vor dem Hotel der „Cottbuser Postkutscher“. Dieser begrüßte uns mit seinem Posthorn und lehrte uns den Zungenbrecher „Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten blank, den Cottbuser Postkutschkasten putzt der Cottbuser Postkutscher blank“. Dann blies er auf seinem Horn und motivierte alle kräftig mitzusingen. Er führte uns durch die Stadtgeschichte und verband altes, neues mit Musik auf faszinierende Art und Weise. Eine Stadtführung mit musikalischen Signalen, Liedern und Volksweisen an ca. 10 Stationen in der Innenstadt.
Nach dem Mittagessen erwartete uns Gräfin Lucie am Schloss Branitz im Fürst Pückler Park in historischem Kostüm. Die Fürstin nahm uns mit auf eine Führung durch das Schloss und erzählte uns von der dramatischen Lebensweise eines ungewöhnlichen Paares. Das „Flanieren“ durch den Pücklerschen Park rundete den Besuch ab.
Vetschau und die Göritzer Agrar GmbH war unser Reiseziel am vierten Reisetag. Ein Acker- und Gemüsebau Betrieb, der ca. 1450 ha bewirtschaftet, davon sind 1200 ha Ackerland und ca. 250 ha Wiesen. Herr Goebel und 3 Damen des Lausitzer Landfrauenverbandes begrüßten uns freundlich. Herr Goebel berichtete uns von der Arbeit vor und nach der Wende und über die Forschungen der GmbH. Heute ist sie spezialisiert auf den Anbau von Gemüse, welches regional vermarktet wird. Wir besichtigten die Gewächshäuser, in denen die Pflanzen herangezogen und Erdbeeren geerntet werden. Die Ackerflächen sind heute vorrangig mit Kohlsorten, Tomaten, Salat, Salatgurken und natürlich auch den berühmten „Spreewälder Gurken“ bepflanzt. Im Hofladen der Agrar GmbH erläuterte man uns die Möglichkeiten und Chancen eines auf die Region ausgerichteten Verkaufs. Zum Mittagessen konnten wir uns in der betriebseigenen Kantine, bei Lausitzer Hausmannskost, stärken und erholen. In der integrierten Bauernküche wurde frischer Hefekuchen gebacken, den wir uns natürlich mit einer Tasse Kaffee schmecken ließen.
Danach ging es weiter nach Lübbenau zur Firma Rabe. Hier erwartete uns die Gästeführerin in historischem Gewand und wir besichtigten das Gurken verarbeitende Unternehmen. In einem Vortragsraum verfolgten wir filmisch die Anpflanzung der Gurken sowie verschiedenster Kräuter als auch deren Ernte und Weiterverarbeitung zu Köstlichkeiten, die uns abschließend in einer Verkostung präsentiert wurden.
Den kultureller Abschluss unserer Reise bildete am Abend das Staatstheater Cottbus. Die Operette „Die Csárdásfürstin“ war eine klassische Inszenierung mit modernen Akzenten.
Am Donnerstag hieß es Abschied nehmen vom Spreewald. Bei der Rückreise konnten wir die herrlichen, riesigen Rapsfelder in Thüringen bewundern. Eine schöne und inhaltsreiche Bildungsreise ging zu Ende.