... und das Azorenhoch bringt eine Warmfront ...
„Vamos lá! und was gibt es dort noch?“ dies wollten die Teilnehmenden der LandFrauen Reise vom 4. bis 11. November persönlich in Erfahrung bringen. Die Hauptstadt Ponta Delgada auf São Miguel, der größten Insel des Archipels, erreichten wir per Flugzeug mit Zwischenstopp in Lissabon. Die Azoren gehören zu Portugal, liegen allerdings 1400 km entfernt im Atlantik. Bei meist milden Temperaturen, wir hatten T-Shirt warme 20 Grad, „sollte eine Regenjacke immer dabei sein“, empfahl unsere Reiseleiterin Birgit. Doch wir hatten das Glück eines Azorenhochs und der Regen begrenzte sich auf die Nachtstunden. Muito obrigada! Die überbordende Vielfalt der Flora beeindruckte uns alle auf den geführten Touren. Dort sind etliche Pflanzen endemisch, wie der Lorbeerwald. Die Ananasfrüchte verwöhnen mit einem bisher nicht gekannten Aroma, ebenso verschiedene Bananensorten. Orange leuchtende Strelizien, rote wie weiße Hibiskus Hecken, sowie Hortensien mit ballgroßen Blüten wachsen teilweise wild am Straßenrand. Ananas, Tee und Tabak waren, nach dem Untergang des Orangenanbaus durch Läuse und Wurzelfäule Ende des 19ten Jahrhunderts, die neuen Produkte für den Handel. Dazu kommen heute auf den intensiv grünen Vulkanhängen die Kühe zur Fleisch- und Milcherzeugung. „Es gibt mehr Vier- wie Zweibeiner„ sagen die Einwohner. Ein drittel der portugiesischen Milch-Produktion kommt von den Azoren Inseln, die zum Teil auch dort zu Butter und Käse veredelt wird. Den örtlichen Vinho tinto, rosado und branco haben wir natürlich gerne verkostet. Ein Martinsmarkt mit live Musik, bei klarem Sternenhimmel und lauen Temperaturen…herrlich! Dem beschaulichen Lebens-Rhytmus passt man sich gerne an. Immer und überall gibt es einen Espresso, genauso wie Tee, der innerhalb Europas nur auf den Azoren wächst. São Miguel hat mit dem vulkanischen Untergrund Stellen zu bieten, an denen heiße schwefel- und eisenhaltige Quellen mit viel Dampf gefährlich blubbern. Im Park von Furnas, mit die größte Kamelien Sammlung der Welt, haben einige aus der Reisegruppe bei angenehmen 38 Grad im großen Freibecken entspannt. Anschließend ließen wir uns den, im heißen Erdloch gegarten, „Cozido das Furnas“ Eintopf schmecken. Erstaunlicherweise ohne Übergepäck – trotz der vielen Mitbringsel - kamen wir und alle! unsere Koffer wieder gut zurück nach Rheinhessen. Adeus Azoren! Bleibt bei der Reisegruppe nur noch eine Frage: wann und wohin geht die nächste Reise? Irene Frick